Rengsdorf - Rundgang

Die katholische St.-Kastor-Kirche in Rengsdorf

Die Geschichte der katholischen St. Kastor-Gemeinde ist sehr alt und mit der evangelischen Kirche in Rengsdorf eng verbunden.

Nach Einführung der Reformation in der Grafschaft Wied, war die Geschichte der katholischen St. Kastor-Gemeinde im Kirchspiel Rengsdorf zunächst beendet. Bis zum Aufschwung des Fremdenverkehrs um 1890 war der Anteil der Katholiken in der Ortsgemeinde Rengsdorf sehr gering. Durch die überwiegend aus dem katholischen Rheinland kommenden Gäste, ergab sich schon bald die Notwendigkeit eines katholischen Sonntagsgottesdienstes und es reifte der Entschluss eine Kapelle zu bauen. Durch den 1. Weltkrieg verzögerte sich der Baubeginn. Am 15. Juni 1924 beschloss der damalige Kirchenvorstand den Bau einer Kapelle in Rengsdorf

Der erste Spatenstich war am 1. September 1924.

Die Einweihung wurde am 14. Juni 1925 vollzogen.

1928 konnte der einfache Notaltar durch einen gestifteten neuen Hochaltar ersetzt werden.

1942 musste die einzige kleine Glocke zum Einschmelzen abgeliefert werden.

Nach dem Kriege waren die Schäden dank zahlreicher Spenden und großzügiger Stiftungen schnell behoben. Heute ist der Zustand des Gebäudes und seine Ausstattung ansehnlicher als vor dem Kriege.

 

Der Bur

Der Bur ist das ehemalige Herz des Dorfes. Dem Bereich Bur kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, da der Brunnen (Bur) der Ursprung des Ortes ist. Er ist der erste Besiedlungspunkt aus dem das heutige Rengsdorf entstanden ist.

Lange Zeit war der Burplatz Treffpunkt der Bürger, die vorhandene Quelle diente als Waschplatz. Außerdem war dort bis in die zwanziger Jahre der Feuerlöschteich für Brandfälle.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Burplatz auch Kirmesplatz, wo die Burschen bis heute ihren Maibaum aufstellen.

 

Die evangelische Kirche

Im Jahre 857 n Chr. wurde vom Koblenzer Stift "St. Castor" die erste Kirche in Rengsdorf gebaut, damals, natürlich, noch zum Feiern des katholischen Gottesdienstes und, wahrscheinlich, vollständig aus Holz. Im Jahre 1347 wurde die Kirche dann komplett neugebaut und in den Jahren 1596 und 1641 erneuert. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1904/1905 erbaut. Dabei wurde der Turm aus dem 12. Jhd übernommen und das neue Kirchenschiff an der westlichen Seite angebaut, während das alte Kirchenschiff bis zur Fertigstellung des neuen steheblieb um auch während der Bauarbeiten den Gottesdienst fortzuführen. Inzwischen war die Kirche im Zuge der Reformation und unter Fürsten zu Wied in den Besitz der evangelischen Kirche übergegegangen

 

Das Bismarckdenkmal

Im Jahre 1902 begann der Bau des 13 m hohen Turmes zu Ehren von Otto Fürst von Bismarck. Das 19.000,-- DM teure Projekt wurde im Jahre 1903 fertiggestellt. An den Baukosten beteiligten sich alle Gemeinden der damaligen Bürgermeisterei Anhausen entsprechend der Einwohnerzahl, außerdem wurde von privater Seite hohe Spenden gezahlt. Nach dem zweiten Weltkrieg entfernten Angehörige der französischen Besatzungsmacht das Bismarck-Relief, 1963 stiftete Dr. Jost Henkel ein neues Relief aus Bronze. Eine neue Gedenktafel wurde 1987 angebracht.

 

Das Wildgehege

Mitten im Wald zwischen Rengsdorf und Hardert, unmittelbar am historischen "Butterpfad" befindet sich das Wildgehege. Hier kann man Dammwild, das auf einem großen Areal frei umherläuft beobachten, füttern und mit etwas Glück auch eines der friedlichen Tiere streicheln. Ein besonderer Spaß inmitten wunderschöner Natur, besonders für Kinder.

 

Der Rhododendronpark

Die drei Hektar großen Parkanlage der "Oberen Mühle" zwischen Rengsdorf und Hardert beherbergt Schwanen-Enten-und Forellenteiche sowie eine geradezu überwältigende Fülle von Rhododendronsträuchern - einmalig im Westerwald. Der Rengsdorfer Horst Schmitz ist stolz auf diese diese einmalige Blütenpracht, die seit über 40 Jahren von ihm gehegt und gepflegt wird. Man findet hier über 400 verschiedene Rhododendronsorten aus aller Welt. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Mai und Juni, wenn die Pflanzen ihre gesamte Blütenpracht entfalten.

 

Römergraben

Der Römergraben, eigentlich müsste man ihn Frankengraben nennen, wurde durch falsche Überlieferung in Verbindung mit dem Limes gebracht. Er entstand als Wallanlage wahrscheinlich in fränkischer Zeit (5. - 7. Jahrhundert nach Chr.). Diese mittlelalterliche Wehranlage ist neben dem römischen Limes das bedeutendste Bodendenkmal im vorderen Westerwald und war ein Wallsystem, das mit einem Gebück bewachsen war.

Heute dient der Römergraben mit seinem wunderschönen Baumbestand und seiner atemberaubenden Aussicht auf das Rheintal Erholungssuchenden als bezaubernder Spazierweg.

 

Schauinsland

Nehmen Sie Platz auf einer Bank im Schauninsland und genießen Sie den atemberaubenden Blick. Bei gutem Wetter können Sie von hieraus ins Rheintal und bis in die Eifel schauen. Lassen Sie sich den Wind um die Nase wehen, entspannen Sie sich und genießen Sie dieses einmalige Panorama.

 

Wanderwege

Rundweg: Rengsdorf - Bonefeld - Hardert - Rengsdorf (ca. 3,5 km)

Ausgangspunkt obere Westerwaldstraße, rechts ab in die Luisenstraße halb links in den Wald.

Hinter der „Luisenhöhe" überqueren Sie die Rodelbahn und spazieren durch prächtigen Buchenhochwald im „Finkenhain" und umgehen rechts das Jagdhaus Rüllbach bei Bonefeld.

Sie überqueren den Völkerwiesenbach und sehen links Bonefeld und rechts ein Damwild-Freigehege. Durch dichten Tannenwald erreichen Sie den „Butterpfad", auf dem früher die Bauern ihre Butter zum Markt transportiert haben. Dem Butterpfad folgen Sie in Richtung Rengsdorf bis zum Parkplatz am Mühlenweiher.

Dort überqueren Sie die Straße und gehen links vom sehenswerten Rhododendronpark des Hotels „Obere Mühle"  am Schwanenteich vorbei zur „Unteren Mühle" am Bachlauf entlang bis zum Biotop. Bei der nächsten Wegkreuzung kommen Sie auf den „Harderter Kirchweg", dem Sie 100 m folgen. Der Weg führt am Freibad vorbei wieder zurück nach Rengsdorf.

 

Andréestraße - Ehlscheider Stock - Laubachtal - Fockenbachtal- Hümmericher Mühle, 8 km

Gesamtdauer der Wanderung: 3 ½ Stunden (Mit Abstecher zum Stangenstein)

Eine besonders reizvolle Wanderung ist die Strecke zur Hümmericher Mühle im idyllischen Fockenbachtal.

Sie beginnt in der Andréestraße auf einem markierten Weg, am Wasserturm vorbei bis zum Ehlscheider Stock.  Wir überqueren diese Straße und wandern immer noch parallel der B256 bis zum Waldrand der Gemarkung Bonefeld.

Hier biegt unser Weg im rechten Winkel links ab. Nach etwa 400 m erreichen wir die Schutzhütte Keltertal.

Von hier aus haben wir einen weiten Ausblick auf das Ehlscheider Freibad und in das Laubachtal. Wir wenden uns nun nach rechts und folgen dem Talrandweg durch das romantische obere Laubachtal.

Weiter geht es hinauf bis zur Kurtscheider Straße. Dort steht in kurzer Entfernung wieder eine Schutzhütte.  Wir verlassen nun die Straße und spazieren rechts ab durch den Wald bis zur Schutzhütte Heiligenstock.

Hier empfiehlt es sich, einen kurzen Abstecher zum 1km entfernten, etwa 5m hohen Felsblock "Stangenstein" zu machen, den man mühelos besteigen kann. Der Stangenstein wird im Volksmund "Teufelstritt", auch "Teufelstreppe" genannt. Der Sagen nach soll der Teufel hier Stein auf Stein getürmt haben, um den Himmel zu erreichen. Das Werk sei kaum zur Hälfte gediehen, als der Zorn des Höchsten den Verwegenen niederschmetterte und die gewaltigen Felsmassen hinabstürzten.

Dort liegen auf einer Länge von über 200 m große Felsblöcke in einer geraden Linie zum Fockenbachtal hinunter, als wenn eine riesige Felsensäule umgestürzt sei.

Die Sage vom Teufelstritt findet ihre natürliche Aufklärung, wenn wir den Wortschatz der Kelten und Romanen etwas näher ins Auge fassen. Der oberste Kultpriester der Kelten hieß Druide und die Opferstelle der Kulthandlung war immer eine natürliche , hohe Felssäule (der Druidenstein).

Hier wurden nicht allein Tieropfer, sondern zu gewissen Anlässen auch Menschenopfer gebracht. Die Germanen, die diese Menschenopfer in ihren Kulthandlungen nicht kannten, sie sogar verabscheuten und als ein Werk des Bösen betrachteten, haben nun diese Opferstätte Teufels Truit (Teufelstritt) genannt.

Vom Stangenstein wandern wir zum Heiligenstock zurück und nehmen unseren alten Weg in gleicher Richtung wieder auf. Langsam geht es hinunter ins Fockenbachtal. Hier liegt, eingebettet zwischen den steilen Talhängen, am Ufer des forellenreichen Bachen, die Gaststätte "Hümmerischer Mühle". Die herrliche Ruhe dieses Ausflugszieles, nur unterbrochen vom Plätschern des Baches, wird den Wanderer begeistern.

Zurück wird der Fahrradweg empfohlen, der über die Niederhonnefeldermühle, an Niederhonnefeld und dem Freibad vorbei nach Straßenhaus führt. (1 Stunde) Von dort aus besteht eine Busverbindung nach Rengsdorf.

 Fotos: Rolf Weingarten www.picture-world.net

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