Partnerschaft: Rengsdorf und Saint-Pierre-le-Moûtier sind seit zehn Jahren eng verbunden - Festakt im Rengsdorfer Rathaus
Die Rengsdorfer hissten zu Ehren der Besucher aus der französischen Partnergemeinde die Staatsflaggen und die Flagge der EU.
Sie verbindet seit zehn Jahren eine innige Freundschaft: Die Kommunen Saint-Pierre-le-Moûtier und Rengsdorf konnten am Wochenende ein erfreuliches Partnerschaftsjubiläum feiern. Zahlreiche Besucher aus der französischen Partnergemeinde waren aus diesem Anlass zu Gast und zelebrierten mit den Westerwäldern ein gemeinsames Partnerschaftsfest. Am Samstagnachmittag versammelten sich die französisch-deutschen Freunde im Ratshaussaal zur Feierstunde, musikalisch begleitet vom Männerchor Rengsdorf und Nadine Kessing am Klavier.
Es fing an mit einem Flirt per Brief, dann folgte die Verlobung mit gegenseitigen Besuchen und schließlich die feierliche Hochzeit: Für Martine Durand-Krämer, Generalsekretärin des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Burgund, hat die Geschichte zwischen Rengsdorf und Saint-Pierre fast etwas Romantisches: „Man wird gerührt und nostalgisch, wenn man an die Anfänge denkt", meinte sie in ihrer Festansprache. Diese Anfänge liegen im Jahr 2003, als der damalige Rengsdorfer Ortsbürgermeister Karlheinz Kleinmann und sein Amtskollege François Clostre aus Saint-Pierre-le-Moûtier die ersten Briefe austauschten. Die Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden war dann schon im Dezember 2004 beschlossene Sache. Am 24. September 2005 unterzeichneten die beiden Bürgermeister die entsprechenden Partnerschaftsurkunden.
Von der Unterzeichnungszeremonie hatte Martine Durand-Krämer sogar noch eine kleine Anekdote auf Lager: „Bürgermeister Kleinmann musste noch schnell seine Bürgermeisterschärpe suchen - und hat sie dann prompt falsch herum angezogen. Alle haben gelacht und der freundschaftliche, charmante Charakter der Verbindung zwischen den beiden Orten war besiegelt."
„Bewegend und unvergesslich" findet auch Günter Ballmann die Eindrücke der inzwischen zehnjährigen Beziehungen: Als Vorsitzender des Freundeskreises Rengsdorf/Saint Pierre war er schon viele Male bei den französischen Freunden zu Gast oder konnte sie im Westerwald begrüßen. Dabei gab es viele „festliche und fröhliche Augenblicke", wie auch Bruno Merchiez von Saint Pierres Comité der Jumelage beim Festakt bescheinigte.
„Ich bin froh", so sagte der aktuelle Rengsdorfer Ortsbürgermeister Christian Robenek beim Festakt, „dass ich heute in einem freiheitlichen Europa mit Freunden aus unserem Nachbarland zusammen sein darf und Ressentiments glücklicherweise der Vergangenheit angehören." Robenek und sein französischer Amtskollegen Pierre Billard unterzeichneten in der Feierstunde eine Bestätigungsurkunde der Partnerschaft, aber für Billard ist die Freundschaft der beiden Gemeinden längst unerlässlich geworden. „Nur das Problem der Sprache haben wir noch nicht ganz gelöst", meinte er in der Feierstunde augenzwinkernd. „Aber unser Europa des Herzens hat einen uneinholbaren Vorsprung vor dem Europa der Politik und der Wirtschaft."
Die Bürgermeister Pierre Billard (Saint-Pierre-le-Moûtier, links) und Christian Robenek (Rengsdorf) erneuern die Partnerschaftsverträge.
Redakteur: Angela Göbler
Fotos: Angela Göbler und Jörg Niebergall
RZ Linz, Neuwied vom Montag, 2. November 2015, Seite 12
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